Ansaugwege
ANSAUGSYSTEM
Die Gestaltung der Ansaugwege hat bei einem 2 Taktmotor einen erheblichen Einfluss auf seine Leistungs-Entfaltung. Der 2Taktmotor setzt sich aus zwei Schwingungssystemen zusammen. Die Schwingungssysteme müssen, um Höchstleistungen zu erzielen, in sich genau und beide aufeinander abgestimmt sein:Das Ansaugsystem: Saugrohr-, Kurbelgehäusevolumen und Einlassquerschnitt (Einlassschlitzhöhe). Das Auspuffsystem: Volumen der Auspuffleitung bis zum ersten Prallblech am Beginn des Schalldämpfers und der Auslassquerschnitt (Auslassschlitzhöhe).
Beide Schwingungssysteme, Ansaug- und Auspuffanlage müssen so ausgelegt sein, dass sie bei ein und derselben Motordrehzahl ihre beste Wirkung abgeben.
Das Ansaugsystem: Bei richtig abgestimmtem Ansaugsystem schließt der Kolbenschaf den Einlassschlitz in dem Augenblick, wo das gesamte angesaugte Kraftstoff-Luft-Gemisch in das Kurbelgehäuse eingeströmt ist (Bild 2.140). Stimmt die zugrundegelegte Drehzahl des Motors der besten Leistung mit der Drehzahl bester Füllung überein, spricht man von der Resonanzdrehzahl (Resonanz = Übereinstimmung).
Um diesen Vorgang zu verstehen, muss man sich das Ansaugsystem als eine Feder vorstellen. Beim Vorsaugen des Kolbens wird der Druck im Kurbelgehäuse gegenüber dem der Außenluft verringert, die gedachte Feder (F) wird in die Länge gezogen, sie wird gespannt (Bild 2.138).
Nach dem öffnen des Einlassschlitzes strömt das Gemisch ein, die Feder zieht sich zusammen, sie wird kürzer als in Ruhelage. Der Druck im Kurbelgehäuse ist etwas größer als der der Außenluft (Bild 2.139)
Sofort darauf will sich die Feder wieder entspannen, das eingeströmte Gemisch will zurückströmen. Schließt jetzt der Einlassschlitz so haben wir die bestmögliche Füllung erreicht (Bild 2.140).
Schließt der Einlassschlitz zu früh, ehe sich die Feder zusammengezogen hat Saugleitung zu lang -, erhalten wir nicht die bestmögliche Füllung (Bild 2.141). Schließt der Einlassschlitz zu spät Saugleitung zu kurz-, ist die Feder zurückgefedert, ein Teil des Gemisches hat das Kurbelgehäuse durch den Einlassschlitz wieder verlassen (Bild 2.142).